Von bärigen Kräutern und wild gewordenem Chnobli

© evarin20 - Fotolia.comHey, Friends!

Das Wetter lädt zur Zeit nicht gerade zum Grillieren und Gärtner ein. Dafür ist es umso idealer, in der Küche tätig zu sein und so dem Regenblues ein Schnippchen zu schlagen.

In diesem, meinem zwanzigsten – ZWANZIGSTEN, wow, Friends, diese Zahl muss ich mir auf der Zunge zergehen lassen! Cool! – Blogbeitrag geht es um ein ganz spezielles Kräutchen. Eines, das als Erstes im frühen Frühling aus der Erde güxlet. Eines, von dem man sagt, dass sich die Bären nach ihrem Winterschlaf damit den Bauch gefüllt hätten und zu neuen Kräften erwacht seien.

Schon erraten? Es geht um Alium Ursinum! Yay, ja, genau: Bärlauch! Ich LIEBE dieses Kraut! Hab ich euch das bereits gesagt? Es ist einfach umwerfend! Bärlauch ist weit mehr als eine Wildgemüsespeise. Er ist heilsame Medizin.

Bärlauch – oder dem wilden Knoblauch, wie ihn die Englischsprachigen nennen – wird in der Volksmedizin eine blutreinigende Wirkung nachgesagt. Auch sonst soll er in den Blutgefässen so einiges richten: krankhafte Ablagerungen abbauen, Cholesterinspiegel senken, Beschwerden der Arteriosklerose mildern. Zudem enthält Bärlauch viel Vitamin C, desweiteren Vitalstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium, aber auch Vitamin B1 und B2 (Aufzählung nicht abschliessend).

Der Lauch des Bären wirkt anregend auf Magen und Darm, die Galle produziert mehr Verdauungssäfte. Kein Wunder, schrieben bereits unsere Vorfahren wie die Römer und Germanen diesem Kraut heilsame Wirkung zu. Anscheinend fand man sogar bereits in Siedlungen der Jungsteinzeit Überreste dieses reinigenden Krautes.

So, nun also höchste Zeit, wie wir denn dieses edle Kraut in der Küche verwenden können! Gerne stelle ich euch vier Rezepte vor: Bärlauch-Brot, Bärlauch-Canelloni, Bärlauch-Quark und Bärlauch-Butter. Und das alles 100% tierleidfrei, das versteht sich ja von selbst 😉

***Bärlauch-Brot***

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Zutaten

  • 500 Gramm Dinkel-Vollkornmehl
  • 1 Beutel Instant-Hefe oder ein halber Würfel (21 Gramm) Frischhefe
  • 1.5 TL Salz
  • 200 Gramm Bärlauch
  • 3.5 bis 4 dl (350 bis 400 ml) lauwarmes Wasser

Zubereitung

  • Mehl, Instanthefe und Salz verrühren (Frischhefe mit einem halben Deziliter – also 50 ml – Wasser anrühren).
  • Das Wasser dazu geben (schlauer Fux, denk daran, hast du die Frischhefe mit 50 ml Wasser angerührt, reduzierst du nun jetzt die Wassermenge, logo, oder?!).
  • Alles zu einem luftigen, feuchten Teig verarbeiten. Das geht am besten direkt in der Schüssel mit einer Holzkelle oder einem Löffel.
  • Die Bärlauchblätter sorgfältig waschen, trocken tupfen, in feine Streifen schneiden und unter den Brotteig mischen.
  • Den Teig 30 bis 60 Minuten ruhen lassen.
  • Einen Brotlaib formen, was nur mittelprächtig gehen wird, da der Teig sehr feucht ist. Also sozusagen den Fladen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und in den kalten Ofen schieben. Bei 180° C während 30 bis 35 Minuten backen.
  • Klopft man auf die Unterseite des Brotes und klingt es hohl, dann ist die Backzeit um.

Inspiriert zu diesem Bärlauch-Brot hat mich Petzig mit ihrem Bärlauch-Blog-Beitrag. Klingt auch sehr verlockend!

***Canelloni mit Bärlauch-Béchamel-Sauce***

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Zutaten für die Cannelloni

  • 8 bis 12 Cannelloni, je nach Appetit
  • 200 Gramm Tofu
  • Tomatenpüree & passierte Tomaten
  • etwas Rotwein
  • Öl, Salz, Pfeffer, italienische Gewürze

Zutaten für die Bärlauch-Béchamel-Sauce

  • Cashew-Mus
  • Wasser
  • Bärlauch, gewaschen und in Streifen geschnitten
  • Salz und Pfeffer, je nach Belieben Muskatnuss

Zubereitung

  • Mit einer Gabel den Tofu fein zerbröseln.
  • Im heissen Öl den Tofu anbraten.
  • Tomatenpüree dazugeben, gut vermischen um so den Tofu einzufärben.
  • Mit etwas Rotwein ablöschen und einköcheln lassen.
  • Die passierten Tomaten dazugeben, jedoch darauf achten, dass die Sauce nicht zu flüssig wird.
  • Mit Oregano, Pfeffer und Salz kräftig würzen und einköcheln lassen.
  • Das Cashewmus mit Wasser in einer Pfanne erhitzen und regelmässig mit dem Schwingbesen gut vermischen, sodass sich das Mus auflöst. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Die Sauce aufkochen lassen, damit sie verdickt. Den Bärlauch dazugeben und zur Seite stellen.
  • Eine feuerfeste Form mit Öl oder veganer Margarine ausreiben.
  • Den Backofen auf 180° Celsius vorheizen.
  • Die rohen Cannelloni mit der Tomaten-Tofu-Sauce satt füllen und in die Form legen.
  • Ist die erste Lage gefüllt, etwas Bärlauch-Béchamel-Sauce darüber verteilen, bevor die zweite Cannelloni-Lage eingefüllt wird.
  • Am Schluss die Cannelloni mit mit der Bärluch-Béchamel-Sauce übergiessen und die kostbare Fracht in den Backofen schieben.
  • Während ungefähr 25 bis 35 MInuten bei 180°C backen.

***Bärlauch-Quark***

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Zutaten

  • 200 Gramm Tofu
  • Bärlauch – Menge nach Belieben, sorgfältig gewaschen, trocken getupft und zerzupft
  • Zitronenschalenabrieb einer halben Zitrone
  • 1 TL Zitronensaft
  • hochwertiges Öl, z.B. Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung

  • Den Tofu in Würfel schneiden und ins Mixerglas geben.
  • Zitronenzeste und Zitronensaft dazu geben, ebenso den Bärlauch.
  • Salz und Pfeffer beifügen
  • Alles zusammen mixen, dazwischen immer wieder die Masse nach unten stossen und etappenweise Öl dazufügen, sodass ein crèmiger Quark entsteht.
  • In ein Glas oder eine Schale abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren. Oder am Besten ganz frisch schnabulieren.

Den Bärlauch-Quark mag ich auf frischem Brot oder als Dressing-Anreicherung in einem feinen gemischten Salat mit allerlei Gemüse und Hülsenfrüchten. Yummy!

***Bärlauch-Butter***

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Zutaten

  • zimmerwarme vegane Margarine
  • Bärlauch, sorgfältig gewaschen und trocken getupft.
  • etwas frisch gemahlenes Salz (kann auch weggelassen werden)
  • Hinweis: Für meinen Bärlauch-Butter verwendete ich ein Verhältnis von zwei Teilen Bärlauch zu drei Teilen Margarine. Also 100 Gramm Bärlauchblätter auf 150 Gramm Margarine. Du kannst es auch halb-halb machen oder aber mehr Bärlauch als Margarine verwenden – ganz wie es dir gefällt.

Zubereitung

  • Zimmerwarme Margarine und zerzupften Bärlauch im Mixerglas mixen.
  • In ein gut verschliessbares Gefäss abfüllen (sonst duftet dein ganzer Kühlschrank nach dem bärigen Kraut!) und im Kühlschrank aufbewahren.
  • Alternative: Du kannst deinen Bärlauchbutter auch auf Klarsichtfolie geben, zu einer Rolle formen und einfrieren. So hast du für die kommende Grillsaision immer frischen Bärlauchbutter zur Hand. Auch nicht schlecht, oder?!

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Na dann verabschiede ich mich für heute von euch, meine Friends! Schliesslich rufen und locken jetzt ja schliesslich die Bärlauchfelder in leichten Buchenwäldern, an Bachufern und in den Gärten. Und die Küche freut sich über den grünen Muntermacher genauso wie dein Gaumen und deine Gäste.

Wohlan denn, frohes Schaffen! Und DANKE euch vielmals für eure Treue!
Bärige Grüsse mit süssen Hasenfüssen, euer VeganFox.

© evarin20 - Fotolia.com

Quellennachweise und weiterführende Informationen rund um die Wirkung des Bärlauchs

14 Gedanken zu „Von bärigen Kräutern und wild gewordenem Chnobli

  1. Pingback: Bärlauch Spezial: Canelloni mit Bärlauch-Béchamel-Sauce

  2. Pingback: Bärlauch Spezial: Pesto und Butter

  3. Habe gerade das Bärlauchbrot gebacken und ein klein wenig abgeändert :
    300 Gramm Dinkel-Vollkornmehl + 200 Gramm Kammut beides fein + frisch gemahlen
    +10 Gramm Salz und nur 70 Gramm Bärlauch (hatte nicht mehr) alles andere wie bei Dir -Yummy -und mein Göttergatte schmeckt es auch, obwohl er nicht so auf Vollkrorn steht 😉
    -Vielen Dank für dieses tolle Rezept !
    Herzlichst
    Hope

  4. Pingback: Bärlauch-Pesto: Die Wildkräutersaison ist eröffnet!

  5. Liebe Rahel
    Dein energiegeladener Muntermacher – Blog mit den bärigen Kräutern hat ansteckende Wirkung! Anschaulich, aufschlussreich beschrieben und schön präsentieret! Gratuliere zu deinem 20er Jubiläum!!! Wirklich erstaunlich! Herzlichen Dank und liebe Grüsse, Mumi

    • Vielen lieben Dank für deinen Kommentar! Hast du ein Rezept ausprobiert? Mein Favorit ist das Bärlauch-Brot; inspiriert von Petzi und ihrem Bärlauch-Blog-Beitrag – das müsste ich noch als Quelle in meinem Beitrag erwähnen, das ging mir durch die Lappen. Stolz bin ich auf die Bärlauch-Cannelloni, denn diese sind durch und durch eine Eigenkreation und gleich auf Anhieb super geglückt, ich war selber extrem positiv überrascht!

Danke für deinen Kommentar!